Zielen müssen die Schützen aber immer noch selber.


Samstag, 6. April 2019; neue elektronische Trefferanzeige an vier Scheiben der Schiessanlage Friedlistall in Staffelbach offiziell eingeweiht.

Nach fast 10 Jahren von der Planung bis zur Realisation verfügt die Schützengesellschaft Staffelbach über vier neue elektronische Trefferanzeige als Ersatz für die mittlerweile 30-jährigen, veralteten Anlagen. Geladen zum Festakt waren Gäste aus Kantons, Bezirks und umliegenden Schützenvereinen, Sponsoren und Gemeindevertreter. Neben Geduld und Schweiss waren einige Franken an Investition notwendig. Der 50 Mitglieder zählende Schützenverein erbrachte eine Eigenleistung von 50 000 Franken, rund 100 000 Franken machten Gesamtkosten aus, rechnete Präsident Reinhard Schaffner vor. Laut eidgenössischer Schiessverordnung haben die Gemeinden bei einer solchen Massnahme einen finanziellen Beitrag zu leisten. Zwei der neuen Scheiben übernahm die Gemeinde Staffelbach. Der unter den Gästen weilende Präsident des Obersuhrentaler Schützenverbands, Lukas Keist, überzeugte sich persönlich von der Funktion der Trefferanzeige. Zielen müssen die Schützen aber nach wie vor.

Die Einweihungsworte am Festakt übernahm Grossratspräsidentin Renata Siegrist. Zum Schiesssport und Schützenvereinen habe sie bisher wenig Beziehung gehabt, gab sie zu. Sie schätze es deshalb sehr, dass sie zu diesem Anlass als Festrednerin auserkoren wurde, und an einem Ort sprechen konnte, wo sie noch nie war, meinte sie. Sie wäre nicht Präsidentin des Grossen Rates, wenn sie nicht die Chance wahrgenommen hätte, ihren Standpunkt zur anstehenden Abstimmung über das umstrittene Waffengesetz am 19. Mai zu vertreten. In einem Verein organisierte Schützen und Personen die nachweislich regelmässig an Schiessen teilnehmen, wären von der neuen Gesetzgebung her kaum betroffen. Das Schengen-Abkommen sei aber wichtig für die Sicherheit des Landes. Gerade der Aargau als Grenzkanton profitiere davon enorm. Der Bedeutung der Schützenvereine ist sie sich wohl bewusst. Sie lassen die Tradition hochleben und tragen zum aktiven Dorfleben bei.

Den Apéro mit einem musikalischen Intermezzo begleitete die Musikgesellschaft Staffelbach. Unter anderen stand der Walzer «Zwei Herzen» und der Marsch «The Commander» auf den Notenblättern. Nach Imbiss und Kaffee in der Schützenstube nahmen die Gäste das Sturmgewehr 90 zur Hand. «Das Friedlistaller Einweihungs-Schiessen kann begonnen werden» verkündete OK-Präsident Thomas Scheuzger freudig. Vier versierte Schützenmeister leiteten das Gästeschiessen mit der neuen elektronischen Trefferanzeige und gaben Anweisungen für weniger Geübte. Die beste Schützin oder der beste Schütze nahm einen gestifteten Pokal mit nach Hause. Mit 48 Punkten von 5 gewerteten Schüssen hiess die/der Glückliche Rosmarie Leuenberger aus Staffelbach.

Bild und Text: Alfred Weigel